Sternschnuppen – Goldregen

Jedes Jahr um diese Zeit kreuzen wir auf unserer Umlaufbahn die Überreste des Kometen 109P/Swift Tuttle und seine Gesteinsbrocken verglühen in unserer Atmosphäre. In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreichen die Perseiden Schauer in diesem Jahr ihren Höhepunkt mit bis zu 200 Sternschnuppen pro Stunde. Praktisch, dass dies von Freitag auf Samstag der Fall sein soll 🙂 Zwischen 00:00 Uhr und 03:00 Uhr früh können wir uns alle eine Menge wünschen!

Die Perseiden gelten als die Nachkommen des Perseus, einem Sohn des Zeus. Er wurde durch einen Goldregen gezeugt, nachdem sein menschlicher Großvater Akrisios, der König von Agros, seine Mutter in ein Verlies hatte sperren lassen. Das Orakel hatte dem alten Mann prophezeit, dass er durch die Hand seines Enkels sterben würde. Nach Perseus Geburt setzte Akrisios Tochter und Enkel auf offener See aus, doch beide wurden gerettet. Im weiteren Verlauf der Geschichte muss Perseus schließlich Medusa besiegen, welche allein durch ihren Blick jeden in Stein verwandelt.

The Wild Unknown Tarot 2nd edition

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Gut, dass der Junge überlebt hat – so können wir uns am Anblick seiner Nachkommen, einem neuen Goldregen, erfreuen! Doch woher kommt eigentlich die Vorstellung, dass Sternschnuppen Glück bringen und Wünsche in Erfüllung gehen lassen? Und ist diese Vorstellung überall verbreitet? Leider nein. In einigen Teilen der Welt gelten Sternschnuppen als Unglück. In der Mongolei bspw. deutet man sie als Seelen der Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits und man befürchtet wohl, durch diese Sichtung mitgerissen zu werden. Auch gibt es die Vorstellung, dass Sternschnuppen die Fackeln böser Geister darstellen, welche des Nachts Jagd auf Menschen machen.

Leider ist bisher nicht bekannt, warum in unserem Teil der Welt eine gefallener Stern als Glücksbringer gilt. Ich meine, ausgerechnet ein „gefallener Stern“…„Wie bistu vom Himel gefallen / du schöner Morgenstern? Wie bistu zur Erden gefellet / der du die Heiden schwechtest? Gedachtest du doch in deinem hertzen / Jch wil in den Himel steigen / vnd meinen Stuel vber die sterne Gottes erhöhen. Jch wil mich setzen auff den berg des Stiffts / an der seiten gegen mitternacht. Jch wil vber die hohen wolcken faren vnd gleich sein dem Allerhöhesten. Ja zur Hellen ferestu / zur seiten der Gruben.“ Lutherübersetzung 1545

Auf einen Berg will ich mich auch setzen, um die Sternschnuppen zu beobachten. Auf den „Blocksberg“ oder einen anderen, alten und verlassenen Berg. Fernab vom künstlichen Licht der Städte, in der Einsamkeit und Stille der Nacht. Vielleicht tut´s auch die Halde Norddeutschand mit ihrer Himmeltreppe 😉 Ich denke ja angestrengt über Führungen um Mitternacht nach…Vollmond Führungen und Mythologieführungen…die jeweiligen Sternbilder und ihre Geschichten. Warum sollte ich mich an einen „normalen“ Tag/Nacht/Arbeitsrhythmus halten?! Mal sehen, wie viele meiner momentanen Ideen letztendlich den Sprung in die Realität schaffen.

Wer die Perseiden im August verpasst, hat aber auch zu anderen Zeiten im Jahr noch die Chance, sich einen Wunsch erfüllen zu lassen, nämlich, wenn die Leoniden im November, die Geminiden im Dezember, die Quadrantiden im Januar und die Lyriden im April vom Himmel herab regnen 🙂 Ich wünsche euch allen einen klaren Nachthimmel und mehr Sterne, als ihr in einem Leben zählen könnt!